Freitag, April 27, 2007

Definitiv: Der Motor ist hinüber

Ich bin froh, das übel aller Probleme der vergangenen Monaten eruiert zu haben: Der Motor war es. Heute sprang er nur widerwillig an und tönte so blechern, dass es mich frappant an meine Jugendzeit erinnerte, kurz bevor beim Mofa der Kolben sich in die Zylinderwand festfrass. Sofort stellte ich den Motor ab und fing ihn noch auf dem Platz auseinanderzunehmen. Nach der Wegnahme des Zylinderkopfes bemerkte ich sowohl in dessen Wand als auch am Kolben so kleine, helle Punkte. Es sah so aus, ob mehrere scharfe, kleine Gegenstände dies verursacht hätten. Im Vergasereinlauf zum Motor entdeckte ich die ersten, bis zu zwei Millimeter grosse Metallsplitter. Ich wusste aber immer noch nicht, von wo es stammen könnte. Ein Kollege gab mir den Tip und ich öffnete darauf das Kurbelwellengehäuse, wo es mich fast ansprang: Ein Hauptlager hat sich bis zur Hälfte aufgelöst: Es fehlten Kugeln und die Befestigung. Teile davon waren im Kurbelwellengehäuse überall verteilt. Spuren an der Gehäusewand deuten sogar darauf hin, dass sich Teile davon zwischen dieser und dem Pleuel festgeklemmt hatten.
Die Zündkerzendefekte dürften von solchen Teile stammen, die gegen die Zündkerze geschleudert wurden.
Die starken Vibrationen am Schluss, die wohl an der Unwucht des Motors durch die fehlenden Kugellager herrührten
Das quälende Starten des Motors, wenn sich die abgebrochene Teile irgendwo festklemmten
Die wirkliche Ursache vermute ich am zu hohen Materialverschleiss, hervorgerufen durch die Tatsache, den Raptor mehr als ein Jahr mit viel zu hoher Drehzahl geflogen zu haben.
Ich griff zum Telefon und bestellte einen neuen Motor. Natürlich nicht an Lager. Er sollte aber bis Mittwoch oder Donnerstag im Geschäft sein. Samstags sollte ich an einem Wettbewerb teilnehmen. Das dürfte mit dem Raptor wohl kaum mehr möglich sein, zumal der Motor die ersten Betriebsstunden fett eingestellt und nicht mit höchster Leistung betrieben werden sollte.
Alternative bliebe der T-Rex 600. Wenn ich mehr als eine Woche zum Üben zur Verfügung hätte, würde ich es wagen. So aber scheint mir die Zeit zu kurz zu sein. Irgendwie musste es so kommen, denke ich. Einmal wird es klappen.

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