Sonntag, April 01, 2007

Beobachtungen auf dem Flugfeld - Reduce to the Max

Ist es nicht so, dass gerade jetzt in der Frühjahrszeit viele Modellflieger ihre im Winter hart erarbeitete Arbeiten stolz mit auf das Flugfeld nehmen, um am Modell noch die letzten Abstimmungsarbeiten vorzunehmen? Je besser man sich vorbereitet hat, desto mehr wird man dazu kommen, was man auf dem Flugfeld beabsichtigt zu tun: Zu fliegen. Oder eben nicht. Zuweieln ertappe ich mich selber dabei, sämtliches Trainingsmaterial mitzunehmen, obwohl ich weiss, dass mir die verfügbare Zeit in jeglicher Hinsicht, sei es an Konzentration oder reinen Flugzeit, dafür nicht genügend zur Verfügung steht. Vom Flugfeld verabschiede ich mich dann, ohne überhaupt nur eines der Trainingsmaterialien eingesetzt zu haben. Zu Beginn der SMART Automobile verkaufte Swatch diese Autos mit dem Spruch 'Reduce to the max'. Dieser Spruch liess mich nicht los und ich versuche ihn zu leben. Er heisst übersetzt sich auf das Wesentliche zu beschränken aber mit maximalen Einsatz. Heisst: Bei meinen Trainingsflügen habe ich stets immer nur ein Ziel vor Augen, dass es zu erreichen gilt. Beispielsweise zehn Runden Fliegen im Gegenuhrzeigersinn. Oder Ringe mit den Kufen auflesen, Pylonen verschieben etc. Nebenbei als Auflockerung werde ich natürlich die eine oder andere Sache auch noch machen, aber der Fokus bleibt bei dem einen Ziel. Der Vorteil: Enttäuschungen bleiben weitgehenst aus und man verlässt das Flugfeld mit der Befriedigung, einen Schritt weitergekommen zu sein. Oftmals höre ich von anderen, wie sie doch gerne auch mal so fliegen würden wie die, die es können. Dabei übersehen sie, dass sie sich
  • Nie auf ein Ziel genügend fokussieren
  • Und oder dieses Ziel zu hoch ist
  • Sich stattdessen in die Breite treiben lassen
Ein Modell hier, da eine Einstellung anders, mal eine andere Funke u.a.. Stellen wir uns mal vor, Michael Schumacher hätte sich neben der Karttraining auch noch auf das Motorradrennen konzentriert. Wo wäre er heute? Wie wir feststellen können, haben die, die in ihrem Fach perfekt sind, sich ausschliesslich auf das konzentriert und nichts anderes gemacht. Ein Schumacher kann dank dem nun jeden Wagen schnell bewegen, wahrscheinlich auch ein Motorrad. Die Analogie zum Modellflugsport ist offenslichtlich: Habe ich mit einem Modell alleine einen gewissen Fluglevel erreicht, kann ich andere Modelle ohne grossen (Lern-)Aufwand bewegen. Diese Erfahrung machte ich, als mir vor ein paar Wochen ein Kollege auf dem Flugfeld seine Fernsteuerung für den T-Rex 600 in die Hand drückte: Die Mechanismen des Helikopterfliegens kennend, hatte ich zwar bedenken, dass alles Gut geht, aber die Steuerung des Modells ging wirlich gut vonstatten. (zu Gut, muss ich im Nachhinein sagen und habe das Budget 2008 entsprechend erhöht); Ein Jahr früher wäre es anders herausgekommen. Obwohl auch ich noch nicht der Modellflugpilot bin und hoffentlich nie ausgelernt habe, so denke ich wären einige Anfänger weiter, würden Sie sich auf ein Modell und ein Ziel pro Flug konzentrieren, 'Reduce to the Max'.

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