Sonntag, Juni 24, 2007

Zum Thema Modellfluggruppen, Wettbewerbe und Umweltprobleme

Heute las ich beim NOS Newsletter vom Editor, dass viele Regionalmeisterschaften zuwenig Teilnehmer aufweisen. Anscheinend gibt es zuviele davon, jetzt sollten sie konzentriert werden. Probleme sehe ich jedoch schon bei den Modellfluggruppen selber und der Abversion der Öffentlichkeit gegenüber Lärmemissionen und dem Unvermögen der Modellbauhersteller, leisere Geräte herzustellen. Letzthin am Samstagabend, bewegte ein Nachbarssohn mit seinem Kollegen ein spritgetriebenes Auto auf unserer Quartierstrasse. Mein anderer Nachbar war nicht begeistert darüber. Notabene fahren fünfzig Meter weiter entfernt täglich hunderte von Autos, Motorräder und Lastwagen vorbei. Ich fand das typisch für die heutige Gesellschaft: Alle wollen in jeglicher Art Mobil sein und verursachen dabei Lärm, sei es per Motorrad, Auto, Flugzeug und Bahn. Ganz kontrovers verhält es sich bei den Autos: Die werden immer leiser, aber jeder möchte seinen unbeschreiblichen 'Sound' hören und hängt eine Anlage runter, die zwar genau im Messbereich leise ist, aber danach richtig losdröhnt. Oder man beklagt sich, dass die Jungen nichts mehr mit sich anzufangen wissen. Es ist wohl klar, dass man heute nicht mehr mit selbstgebastelten Holzautos mehr spielt sondern eben mit ferngesteuerten Buggys. Ich frage mich unwillkürlich, ob sich der Nachbarsohn auch über den Rasenmäherlärm meines anderen Nachbarns schon aufgeregt hat? Genau das ist der Grund, wieso mich vereinzelter Lärm nicht aufregt: Ich weiss, dass ich selber solchen verursache. Ich wohnte neben Bahnlinien, in Flugschneisen und neben Hauptstrassen. Ich weiss, was Lärm ist. Und trotzdem zog ich dorthin. Die Strasse, die Bahn, die Flugschneise, sie waren alle vor mir dort. Also, und so das nächste, was die heutige Gesellschaft so kontrovers hält, wenn ich komme schaffe ich den 'Lärm' ab, und wenn es nur das Glockengeläute am Sonntagmorgen ist. Vorallem beim Modellfliegen mit Verbrennermotoren kommen wir wieder auf das erste Kontroverse zurück: Jeder verursacht Lärm, aber keiner erträgt fremden Lärm. Bei uns sind Spaziergänger, Biker und andere Interessierten vor Ort und konsumieren was wir darbieten. Solange der Lärm nicht in deren Umgebung generiert wird, darf man ja das, nicht? Zwei Dinge muss ich allerdings den Lärmgegner zusprechen: Erstens, eben weil die Plattformen fehlen, werden Flugzeuge, Helikopter und Autos mit Verbrennermotoren verschiedentlich irgendwo betrieben, üblicherweise nicht genug von Wohnsiedlungen entfernt. Zweitens haben die Hersteller von Verbrennermotoren und Zubehör in meinen Augen keine grossen Bemühungen unternommen, die Lärmemissionen zu reduzieren. Natürlich ist die primitive 2-Takttechnik nicht unbedingt dazu geeignet, diese Emissionen zu verringern, aber wie ich hörte sind die Zimmermannschalldämpfer bei den Helis leiser als andere und haben steigern trotzdem die Leistung. Es gibt noch andere Möglichkeiten, der Lärmdämmung. Beispielsweise könnte man diese auf bestimmte Tage / Stunden festlegen. Manche mögen nun antworten, dass Elektroantriebe leiser seien bei gleicher Leistung. Mein Empfinden in unserem Verein ist da etwas differenzierter: Ein Impeller, vorallem wenn es dann zwei sind, macht auch noch in grösser Höhe einen 'Krach', einen 50-er Elektroheli bei 3D Fliegen ebenso. Die hohen Drehzahlen der Motoren erzeugen ein turbinenartiges Geräusch, dass ebenso nerven kann wie der kreischende Verbrennermotor. Wie gesagt, wäre sich jeder bewusst, dass er selber auch Lärm produziert, der andere stören könnte, so wäre das Thema Lärm nicht mehr ein Thema.

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