Sonntag, Februar 04, 2007

Zum Thema wer billig kauft, kauft zweimal

In vielen (Online-) Diskussionen wird die Frage gestellt, ob man denn mit der Ausrüstung X auch Helifliegen kann. Ausrüstung X kann in der Definition breit gestreut sein. Es gibt solche, die wollen mit einem Komplettset von ein paar hundert Euro das Helifliegen erlernen, andere wiederum definieren so eine Ausrüstung bei tausend Euro. Viele langjährige Modellflieger antworten dann lapidar mit 'Wer billig kauft, kauft zweimal' und stellen locker eine Ausrüstung um mehrere tausend Euro dem Anfänger zusammen. Ich finde, dieses Verhalten entspricht dem allgemeinen Verhalten unserer heutigen Zeit: Man gibt keinem die Möglichkeit, sich seine Erfahrungen, und seien sie noch so negativ, selber anzueignen. Wie der Sozialstaat den mündigen Bürgern das Denken abnehmen will, wollen wir andere davon abhalten, anders zu denken und zu versuchen. Hat Federer, Schneider, Bielmann und Co. mit Topausrüstung ihre Karrieren begonnen? Kurvte Schumi als Anfänger auf einer Formel 1 Strecke herum? Wohl kaum, sie wären trotz ihres Talents damit überfordert gewesen. Wieso soll dann ein Anfänger mit einer solchen Topausrüstung nicht auch überfordert sein? Also lieber zweimal kaufen, und das zweite Mal weiss man, was man braucht. Neben meinen Flugregeln, die natürlich vorallem für die Änfänger gelten, hier meine Regeln für einen gelungenen Start in das Hobby:
  • Keine Regeln, auch diese hier, nicht 1:1 umsetzen, sondern Varationen nach persönlichem Geschmack und Bedürfnis einbauen, sofern damit nicht die Sicherheit anderer beinträchtigt ist.
  • Je grösser das Flugmodell, desto ruhiger liegt es in der Luft. Somit ist es auch besser beherrschbar.
  • Ein Simulator kann ebenso zum Erfolg beitragen wie ein erfahrener Modellpilot, der einem auf dem Flugfeld unterstützt.
  • Das Modell nicht durch einen Fachhändler zusammenbauen und einstellen lassen. Die gewonnene Erfahrung, wenn man diesen Teil selber macht, ist die Grundlage für das Hobby. Die Zeit sollte man sich nehmen
  • Zuviele Funktionen und Hilfsmittel nehmen einem das Denken ab. Früher flogen diese Teile ohne Kreisel und andere Unterstützung schliesslich auch.
  • Keinesfalls Occassionen kaufen von anonymen Quellen. Lieber auf einem Modellflugplatz nach Angebote fragen
  • Modellhubschrauber sind gefährliche Waffen in Händen von Anfänger. Niemals in Wohngebieten üben. Die eigene Funkfrequenz kann benachbarte Flugvereine deren Mitglieder stören. Also stets absichern.
  • Geduld, Neugierde und ein bisschen Mut braucht es für das Hobby. Dann kommen die Erfolge von alleine
  • Neben dem Fliegen nimmt ein grosser Teil die Wartung der Gerätschaften ein. Diesen Punkt darf keinesfalls auch aus Sicherheitsicht, unterschätzt werden.
  • Schlüter, ein begnadeter Pioner des Modellhubschrauberzeitalters, schrieb in seinen zahlreichen Büchern, dass ein Anfänger nach etwa zwei Jahren perfekt Schweben kann. Also keine überambitionierte Ziele stecken, sondern die der kleinen Schritte verfolgen.

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